»Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.« – mit diesem Satz von Kurt Tucholsky eröffnet ROBERT STADLOBER seine literarisch-musikalische Reise. Gemeinsam mit Gitarre und Klavier verbindet er Tucholskys Texte mit eigenen Melodien und macht erfahrbar, wie wenig sich die großen Fragen und Zumutungen der Zeit verändert haben. Es geht um das Unvermögen menschlicher Nähe, um Liebe und Hass, um die Sinnlosigkeit von Gewalt und die Hoffnungslosigkeit von Politik, die über Gewalt vermittelt wird. Stadlober verdichtet Tucholskys Gedanken zu einer eindringlichen Performance, die zwischen Gesang, Sprache und Spiel changiert. Sein Programm ist keine museale Erinnerung, sondern eine Gegenwartsdiagnose: Tucholskys über hundert Jahre alte Sätze legen den Finger in Wunden, die wir nur allzu gut kennen – von der Sehnsucht nach einem »richtigen Leben« bis zum immerwährenden Kampf um ein kleines Stück vom Ganzen. ROBERT STADLOBER singt, spricht und ruft uns ins