Honig (D)

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Stefan Honig erinnert sich gerne an seine Kindheit. Im Keller Kästen mit Gesteinsproben, Wanderungen mit dem Pflanzenbestimmungsbuch, auf dem Fahrrad durch Schweden, tagelang im Kajak über stille Seen paddeln und sich ganz von der Natur aufsaugen lassen. Stefan ist gerne alleine, ohne sich einsam zu fühlen. Umgeben von Grün und die Nase im Wind ist er am glücklichsten. Stefans jüngerer Bruder war etwas anders. Er sollte fast fünf Jahre sein Zimmer nicht wirklich verlassen. »Der kommt irgendwann raus!« wusste seine Mutter. Stefan lärmte eine ganze Weile in einer Metalband, nennt es: »Eine wichtige, prägende Zeit!« und wird Kindergärtner.

Irgendwann kündete ein Tinnitus von der Krise, Stefan findet zur Stille, nennt sich fortan HONIG und bringt 2009 eine CD mit zwölf Stücken raus. Dieser neue HONIG arbeitet mit persönlichen, musikalischen Miniaturen. Er erzeugt solo oder mit einer kleinen, sensibel operierenden Band im Rücken, die Art innig-intensiver Gefühle, wie sie auch die Romantiker des 18. Jahrhunderts begeistert hätten und findet versponnene Metaphern für so verschieden Themen wie z.B. brennende Bücherläden, den letzten Eisbären, ein altes Haus, Männer auf hoher See und natürlich HONIG – sich selbst.

Die Jahre 2010 und 2011 führten HONIG, begleitet von Martin Hannaford und Francis Norman, nach China. Das Trio spielte in sechs Wochen 24 Konzerte an so unterschiedlichen Orten wie einem Waisenhaus, dem Snow Mountain und dem Westlake Festival, dem More&More Happy Festival sowie in großen und kleinen Musikclubs.
Der EP ›Contraband‹ von 2010 folgt nun im April 2012 die CD ›Empty Orchestra‹. Diese bündelt musikalische Beiträge exzellenter und teilweise nicht ganz unbekannter MitmusikerInnen: »And a dozen voices sing in my drunken head again but they’re drowned out by the noise you’re making building skyscrapers ...«

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