Es gibt ja heutzutage eine ganze Armee von bärtigen Troubadouren auf Dauerreise, die mit der Gitarre bewaffnet ihre Lieder durch die Welt tragen. Ehrlich gesagt, es gibt uns gerade ein paar zu viele davon. Aber glücklicherweise gibt es auch noch so Typen wie DAN MANGAN, der nur so aussieht, aber erfreulicherweise aus gänzlich anderem Holz geschnitzt ist. Er verhält sich zu der ganzen durchschnittlichen Singer/Songwriter Lagerfeuer-Streitmacht, die über unsere Bühnen marodiert, wie der Zahnarzt zur Putzfrau (oder hat schon mal jemand von einer Wurzelkanalbehandlung mit der Klobürste gehört?). DAN MANGAN also. Golden Boy in Kanada (wen rief der Premierminister an, als Musik für den Besuch von Kate und William gebraucht wurde? richtig!). Spielt in Vancouver vor mittlerweile zweieinhalbtausend Menschen. Hat uns beim Haldern Festival im ungleich kleineren Spiegelzelt eine Sternstunde der Rockmusik (laut) beschert. Hat uns nur wenige Wochen später beim britischen End of The Road Festival eine wahrhaftig ergreifende Krönung aus Folk und Kammermusik (leise) vorgesetzt. Ist eine unglaubliche Type (wie man so sagt) und legt nun mit „Oh Fortune“ sein drittes Album vor. Erstmals auch offiziell in Europa erhältlich, ist es ein gänzlich anderes Album geworden als der in Insiderkreisen bereits gefeierte Vorgänger „Nice, Nice, Very Nice“. Immer wieder ist da diese sonore, raumgreifende Stimme dieses echten Ausnahmetalents, gepaart mit seinem ganz speziellen Humor und lyrischen Wortwitz. Das Ergebnis ist ein Album voller unerwarteter Wendungen, in dem man unverwechselbar DAN MANGAN erkennt, ein Album, das erfüllt ist mit seinem Witz und seiner Persönlichkeit, und doch komplett anders als seine bisherigen Arbeiten. Kurz gesagt, „Oh Fortune“ hält das Versprechen, das Dan in allen seinen bisherigen Songs gegeben hat.