Turbostaat (D)

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In Deutschland gibt es nur wenige Punkbands, die mit intelligenten Texten glänzen können: neben den Boxhamsters, EA 80, Oma Hans und den Goldenen Zitronen gehören die Flensburger von Turbostaat definitiv dazu. Die assoziativen, düsteren, an Jens Rachut angelehnten Texte (à la Drei Ecken - Ein Elvers), die Wipers-mäßige Gitarrenführung und der eindringliche, unangenehme Gesang sind die Markenzeichen einer der besten Livebands der Republik. Die Texte, die sich wie immer in den seltensten Fällen reimen, sind so kryptisch wie immer, tragen Titel wie "Harm Rochel", "Ja, Roducheln!!!" oder "Haubentaucherwelpen" und geben sich wahrlich nicht die Mühe, zu gefallen. Melodien sind wie immer rar gesät, Musik und Texte ergeben wie immer eine alles andere als angenehme Atmosphäre. Beleuchtet werden die alltäglichen Abgründe (die Banalität des Bösen, die Lächerlichkeit unserer Existenz oder die Verbindung von Privatem und Politik etwa) und Befindlichkeiten, die schwer zu entschlüsseln und vielleicht gerade deshalb oft so treffend sind. In den besten Momenten erzeugt das Kopfkino, lässt das politische, persönliche, philosophische, absurde Bilder im Kopf des Hörers entstehen.

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