Miyagi (D)

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Ein discotaugliches Schlagzeug, spinnenbeinige Gitarren, die sich auch mal ohne Umschweife an einem angesurften Lauf entlanghangeln, ein Bass, der sich in angenehmer Hektik durch die Songs fuhrwerkt und Stefan Matysiks leicht verdunkelter Gesang, der sich auch mal in höhere Gefilde schraubt, sind die Mittel dieser Band, die bemerkenswert genau weiß, was sie da gerade anstellt. Zwischen Dischord und Discothek, Cure und Interpol ist Miyagi ein wirklich beachtlich homogenes und durchweg hochwertiges Album gelungen, das aus verdreckten Proberäumen mit dürren Männern in industriellen Vorstädten Britanniens ebenso stammen könnte wie direkt aus feuchten Kellern mit Männern mit wirrem Haupthaar, dort neben den U-Bahnschächten Brooklyns. Miyagi aber stammen aus Münster, der Fahrradhauptstadt Deutschlands, wo sie sich durch unermüdliches Live-Dasein bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erspielt haben, der ihnen für den Rest des Landes, ach: der Welt auch sehr gut zu Gesicht stünde.

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